MEGA MAN - 25TH ANNIVERSARY

MEGA MAN - 25TH ANNIVERSARY

Ein Urgestein der Videospielindustrie feiert dieses Jahr sein 25 jähriges Jubiläum. Unzählige Abenteuer hat Mega Man bisher bestritten, welcher mittlerweile ein fester Bestandteil der Videospielgeschichte ist. Ein Grund für uns, den Werdegang des blauen Bombers in einem ausführlichen Spezial etwas näher zu betrachten.

Wie alles Begann

Rockman erblickte am 17. Dezember 1987 auf dem japanischen Famicom (US/Euro NES) das Licht der Welt. Doch auch schon vorher gab es einige Mangas mit diesem, die Capcom inspirierten, ein Spiel mit dem blauen Roboter zu entwickeln. Das Spiel, welches durch die Möglichkeit, selbst entscheiden zu können, in welcher Reihenfolge man die Level spielt, völlig neuartig war, kam bei japanischen Spielern sehr gut an und wurde dort innerhalb kurzer Zeit zum Kassenschlager. Der Titel bot 6 Level zur Auswahl, an deren Ende man gegen einen Roboter-Meister mit speziellen Eigenschaften antreten musste. War dieser besiegt, erhielt der Held die Waffe seines Gegners und konnte sie fortan gegen andere Schurken einsetzen.

Dabei spielten auch diverse Elemente eine Rolle. So konnte man mit der Feuerwaffe von FIRE MAN den Bossgegner ICE MAN deutlich leichter besiegen als mit der Standard-Waffe, oder aber eine noch stärkere Waffe finden, die deutlich aggressiver auf das Eis des Gegners wirkt und diesen mit nur 3 Treffern besiegt. Wahrscheinlich war dieses, damals neue Feature, der Grund, warum das Spiel auch in Amerika so gut ankam, als es noch Dezember 1987 erschien. Allerdings erschien das Spiel dort unter dem Namen MEGA MAN, da Capcom den Titel "Rockman" für den amerikanischen Markt nicht angebracht hielt. Dieser würde die Spieler zu sehr an Felsen und Gestein erinnern, Mega Man würde hier mehr nach einem Helden klingen. Allerdings konnte sich Entwickler und Creator „Keiji Inafune“ nicht so recht damit anfreunden, doch es lag in Capcoms Entscheidung das Spiel unter dem Namen MEGA MAN zu veröffentlichen. Die Inspiration für den original Namen „ROCKMAN“ liegt in der Musik, die rockig ist und sich sehr markant in der weiteren Serie fortsetzte.

(von links nach rechts: Japan-Version / US-Version / EU-Version)

Der US-Release von Mega Man brachte allerdings das womöglich kurioseste Cover eines Mega Man Spiels zutage. Denn Capcom blieb nur wenige Stunden, um eine Boxart für das US-Spiel zu designen. Nach dem Release zeichnete sich auch hier eine gewisse Begeisterung für das Spiel ab, welches bei Spielern sehr gut ankam. Erst 1989 entschied man sich, das Spiel auch in Europa zu veröffentlichen, wo es allerdings nicht so viele Anhänger fand. Der Grund dafür könnte der extrem hohe Schwierigkeitsgrad gewesen sein, der die Spieler hierzulande abschreckte. Das Resultat der 3 verschiedenen Versionen an Boxarts seht ihr gleich hier.

Nach dem Erfolg

Lies eine Fortsetzung nicht lange auf sich warten, denn nach dem Erfolg in Japan und den USA war es nur eine Frage der Zeit, bis Capcom einen Nachfolger produzieren würde. Dieser erschien auch schon 1 Jahr nach dem eigentlichen Release in Japan und den USA. 2 Jahre später, also 1990 erschien dann auch die Fortsetzung namens „MEGA MAN 2“ in Europa, doch dieses Mal sollte es ganz anders kommen. Denn im Gegensatz zum Erstling schlug Teil 2 auch in Europa ein wie eine Bombe, wie es Nintendo in einem Magazin beschrieb. Das Spiel bot für diese Zeit sehr schöne Grafik, einen zeitlosen Soundtrack, der unter Fans als einer der Besten der gesamten Serie gilt, und packendes Gameplay. Erstmals gab es auch 8 statt 6 Roboter-Meister, die zur Auswahl standen sowie die Burg des Widersachers Dr. Wily, welche man in diesem Teil das erste Mal zu sehen bekam.

Ab diesem Zeitpunkt erschien fast jährlich ein neuer Ableger der Serie, der auch mit einigen Neuerungen aufwartete. So zum Beispiel Teil 3, in dem der Held das erste Mal die Fähigkeit bekommt, auf dem Boden entlang zu rutschen, was einige neue Gameplay-Elemente ermöglichte. Auch Robo-Hund Rush (Flitz in der deutschen Version) war erstmals mit von der Partie, um Mega Man mit unterschiedlichen Verwandlungsformen wie einem U-Boot oder einem Flieger zu unterstützen. In Mega Man 4 bekam der blaue Bomber erstmals einen Mega-Buster spendiert, der eine deutlich effektivere Wirkung auf Feinde hatte als der Standard-Buster. Doch dieser war unter vielen Fans umstritten, machte er das Spiel doch deutlich leichter. Auch gab es in einigen Teilen der Serie mehr oder weniger gut versteckte Items, welche die Mission des Helden erleichtern konnten. Ab Teil 4 gab es auch noch einen weiteren Gegner in Form von einer weiteren Burg, an dessen Ende Dr. Cossack oder Protoman (MM5) auf den Protagonisten wartete, was das Spiel nochmals um 4 Level länger machte. Eine durchaus positive Sache, die man allerdings ab Teil 7 wieder fallen ließ.

Mit Mega Man 5 ging es dann aber langsam abwärts, zumindest was die Ideen und den Einfallsreichtum der Entwickler angeht. Dies machte sich besonders bei den Waffen bemerkbar, welche ziemlich einfallslos wirkten. Ebenso wurden die Taktiken und Waffen immer berechenbarer und simpler. Man merkte den Spielen so langsam an, das es sich um eine Art „Fließbandarbeit“ handelt, ein System, um neue Spiele schnellstmöglich auf den Markt zu bringen.

Wahrscheinlich sah das Nintendo, welche die Mega Man Spiele in Deutschland vertrieben, auch ähnlich, denn Teil 5 erschien erst mit 3 Jahren Verspätung, Mega Man 6 hingegen gar nicht erst in Europa. Daran konnten auch Petitionen in der „Total“ oder anderen Magazinen nichts ändern, welche mit Unterschriften für ein Erscheinen in Deutschland aufgerufen hatten.

Neues Zeitalter, neuer Held?

Nun, nachdem die Zeit des NES abgelaufen war, ließ Capcom ziemlich lange auf einen neuen Ableger der Serie warten. Erst gute 2 Jahre nach der Veröffentlichung des Super Nintendo Entertainment Systems erschien mit MEGAMAN X ein neuer Ableger der Serie. Doch Capcom hatte sich für diesen Auftritt etwas einfallen lassen und damit eine neue Serie ins Leben gerufen. Der Held darin ist X, ein Reploid mit freiem Willen und echten Empfindungen. In dieser Serie spielt alles in der Zukunft, genauer gesagt im 22. Jahrhundert. Dr. Wily gibt es nicht mehr, ebenso wie Dr. Light, Rush oder andere Charaktere aus den NES Teilen.

X neueste Fähigkeit ist das Festhalten und Sliden an Wänden oder Vorsprüngen. Auch hat der Held die Möglichkeit, Upgrades für Waffen und Energie-Behälter aufzusammeln, um deren Volumen zu erhöhen. Konnte man bei den Vorgängern noch 9 oder mehr Energietanks sammeln, so besteht in MMX nur noch die Möglichkeit, 4 zu finden, welche mit Energie-Kapseln aber immer wieder aufgefüllt werden können. Zudem gibt es auch noch diverse versteckte Kapseln, die es X ermöglichen, neue Fähigkeiten zu erlernen. So zum Beispiel das Power-Up für den Buster. Ist dieses installiert, kann der Held die erhaltenen Waffen aufladen, deren Schusskraft um ein Vielfaches verstärken sowie ihre Form verändern.

Neu ist in der X-Serie auch, dass die Roboter-Meister den Mavericks gewichen sind, welche nun deutlich stärker und größer daher kommen sowie intelligenter agieren. Die Namen dieser enden nicht mehr wie bei den NES-Teilen mit „MAN“, da es sich hierbei um Reploiden in Gestalt von Tieren aus Titan handelt. So etwa Flame Mamoth, Spark Mandrill oder Launch Octopus. Auch die Größe diverser Bossgegner ist gegenüber der Classic-Serie deutlich gewachsen; so fallen diese in der X-Serie deutlich gewaltiger aus. Erstmals verändern sich auch diverse Level-Abschnitte in den einzelnen Stages, wenn andere vor diesen komplettiert wurden. So etwa in der Stage von Flame Mamoth, in der normalerweise Lava auf dem Boden fließt. Habt ihr vorher allerdings die Stage von Chill Penguin erfolgreich durchlaufen, ist diese zu Eis erstarrt und X kommt so an ein verstecktes Item. Markant für die Serie sind auch die futuristischen Musiktracks, welche das Geschehen begleiten.

Einige Zeit darauf erschienen die Teile X2 und X3, welche aber nicht mehr von Nintendo selbst, sondern von „Laguna Video Games“ in Deutschland vertrieben wurden. Mega Man X – X3 zählen bis heute zum Besten der X-Serie, schon allein wegen des genialen Sounds und dem Gameplay. Auch boten die X-Teile etwas Neues, so zum Beispiel war es in MEGAMAN X3 möglich mit Megamans Kumpanen Zero zu spielen, wenn auch nur abschnittweise. Mit Megaman X4 ändert sich nicht nur der Schriftzug, die seitdem als „MEGAMAN“ und nicht mehr unter „MEGA MAN“ die Aufschrift der Spielecover ziert. Nein, auch die neuen Konsolen von SEGA und SONY kamen auf den Markt, sodass sich Capcom dazu entschied, die Serie auf Segas „Saturn“ und Sonys Playstation fortzuführen.

Mit X4 gelang ihnen das auch noch, die später folgenden Teile X5 & X6 zählen unter Kritkern mit zu den schlechtesten X-Teilen, die erschienen sind. Hier musste der Spieler entführte Roboter und Reploiden befreien, um extra Punkte zu sammeln; am Ende eines Levels gab es keinen Bildschirm mehr, der anzeigt welche Waffe man erhalten hat. Hier wurde zu viel Neues und Unnützes reingepackt, wodurch das Niveau des Gameplays eher nach unten katapultiert wurde, während postive, markante Eigenschaften einfach weggelassen wurden. Als größten Tiefpunkt der Serie betiteln Fans und Kritiker allerdings MEGAMAN X7, welcher komplett in 3D daher kam. Leider stimmten hier weder die technische Umsetzung noch der Sound oder gar das Gameplay. Vom einst hochgelobten Megaman Feeling und Flair war nicht mehr viel übriggeblieben.

Erst mit MEGAMAN X8, dem bislang letzten Ableger der Serie, gelang es den Entwicklern 2004/2005 wieder, sich den ersten Teilen in Qualität und Präsentation zu nähern. Dieser war bis auf 2 Level in 2D gehalten und bot wieder eher den klassischen Gameplay-Style. Auch konnte man zwischen 4 Charakteren wählen und entscheiden, ob man Hilfe beim Suchen nach versteckten Upgrades braucht oder hatte gar die Möglichkeit, Waffenstärke, Energieleiste oder ähnliches im Menü aufzuleveln. Im Easy-Modus hat das nicht wirklich viel Auswirkungen, im Hard-Modus hingegen konnte dies dem Spieler schon extrem das Überleben erleichtern. Des Weiteren gab es die Möglichkeit eine Double-Team-Attacke auszuführen, wenn der dafür erforderliche Balken gefüllt war. Für die großen Bossgegner ein äußerst hilfreicher Schachzug.

weiter mit Teil 2

verfasst von „Tommy“

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Letzte Aktualisierung: 03.02.2013, 18:22 Uhr